Das Grundstück für dieses Bauvorhaben liegt in einem vorwiegend mit Einfamilienhäusern bebauten Wohnviertel am Stadtrand von Villach, unmittelbar angrenzend an das Elternhaus unserer Auftraggeberfamilie. Privatsphäre nach Aussen und Offenheit nach Innen waren wichtige Aspekte, die uns als Aufgabenstellung definiert wurden.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir den Baukörper an beiden Grundstücksgrenzen mit den Gebäuden der Nachbargrundstücke verbunden und so einen durchgehenden Riegel geschaffen, der den Garten vollständig von der Straße abschirmt und so mit ein hohes Maß an Privatsphäre gewährleistet.
Das Untergeschoss des Neubaus ist als L-förmiger Winkel mit einer Holzlamellenverkleidung ausgebildet. Mit wenigen Öffnungen zur Straße hin entspricht es dem Wunsch nach Intimität für die Bewohner. Die Holzlammelen der Fassadenverkleidung, die auch vor den Fenstern durchlaufen, verhindern, dass ungewünschte Blicke ins Innere fallen. Das weißverputzte Obergeschoss liegt versetzt auf dem Parterre, wodurch die Baukörper als zwei voneinander unabhängige Einheiten erscheinen, was durch die unterschiedliche Fassadengestaltung der Stockwerke noch verstärkt wird.
Im Inneren des Hauses bildet ein zweigeschossiges Atrium das Zentrum, um das alle Räume angeordnet sind. Es verknüpft sowohl das Erd- mit dem Obergeschoss als auch den Innenraum mit dem Aussenraum. Zum Garten hin ist das Atrium vollflächig verglast und im Sommer kann der Wohnraum auf die vorgelagerte Terrasse erweitert werden. Im Atrium selbst ist der Essbereich der Familie angesiedelt. Darum angeordnet liegen Wohnzimmer, Küche, der Eingangsbereich und die Treppe ins Obergeschoss.
Im Obergeschoss bilden eine Galerie, ein Arbeitsbereich und ein Spielplatz eine halböffentliche Zone. Darum sind die Kinderzimmer und das Kinderbad sowie das Elternschlafzimmer mit eigenem Bad und eigenem Balkon mit Jacuzzi angeordnet. Auch das Elternschlafzimmer und –bad sind zum Garten hin vollflächig verglast. Von hier haben die Eltern einen wundervollen Blick über die, dem Gebäude gegenüberliegende idyllische Berglandschaft. Ein weiteres geschossverbindendes Element ist ein Raumteiler, der sich im Atrium vom Erdgeschoss bis in das Obergeschoss erstreckt. Im Erdgeschoss fungiert das raumbildende Element als Abtrennung des Eingangsbereiches vom Wohnbereich. Eine besondere Raffinesse ist das integrierte Aquarium. Durch dieses „halbtransparente“ Element entsteht eine Verknüpfung vom Wohnbereich zum Eingang. Aber auch funktionale Elemente, wie Stauraum sind in das Möbel integriert. Im Obergeschoss ist der Raumteiler als Arbeitsplatz ausgebildet.
Die Materialauswahl erfolgte in sehr enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern; Die Grundlage war eine Farbpalette mit Erdtönen. Besonders stilvoll wirkt der mit einem goldenen Farbton und seiner natürlichen Oberfläche eingesetzte Parkett (Eiche gold, naturgeölt, Silverline Edition von Bauwerk), der im ganzen Haus verlegt wurde und die fließenden Übergänge der Räume auf großartige Weise unterstreicht. Zudem konnten wir damit auch das Thema der Holzverkleidung der Aussenfassade wieder aufnehmen und so eine Brücke zwischen dem Aussen- und Innenraum schlagen.
Die Blickbeziehungen zwischen den verschiedenen Bereichen sind eine besondere Qualität des Hauses. Die großzügigen Verglasungen, das offen gestaltete Atrium und die Geometrie der Architektur ermöglichen es, die verschiedenen Bereiche miteinander zu verknüpfen und die durchdachte Positionierung des Hauses auf dem Grundstück schafft Privatsphäre und eine Verbindung zwischen Alt und Neu.
